Normalerweise ist der Riesenslalom in Adelboden für uns Rennfahrer der Stimmungshöhepunkt der Saison, aus bekannten Gründen musste in diesem Jahr die Stimmung «künstlich» erzeugt werden. Dies gelang mit den Liveeinblendungen von den Fernsehzuschauerinnen und -Zuschauern sehr gut und gab den Rennen eine spezielle Note.
Meine Stimmung war vor den beiden Weltcuprennen ziemlich im Keller, wieso muss ich wohl nicht erklären. Mit vier Nullern in Serie bin ich gar nicht so in die Saison gestartet, wie ich mir das vorgestellt habe. Dank meinen guten Fis-Punkten hat mich das von der Startliste her zum Glück nicht zu sehr bestraft, und so kann ich immer noch von einer einigermassen guten Nummer profitieren. Mit sehr viel Aufwand auf allen Ebenen bereitete ich mich auf die Adelboden-Rennen vor. Die Unterstützung von der Skifirma Kästle, von meinen Trainern und von meinem privaten Umfeld und meinem Fanclub ist enorm. Der Glaube an mich ist nicht verloren gegangen und so bin ich sicher, dass ich wieder aus diesem Loch herausfinden werde. Mit der gestrigen Qualifikation für den 2. Lauf habe ich jetzt einen Anfang gesetzt, und ich werde dies in den verbleibenden Weltcuprennen in Bansko und Kranjska Gora fortsetzen können. In der Zwischenzeit arbeite ich hart an mir, insbesondere an der Anfälligkeit, gute und schlechte Abschnittszeiten aneinanderzureihen. Dies war auch in Adelboden wieder mein Merkmal, am ersten Tag war ich bis zu letzten Zwischenzeit noch unter den besten dreissig, und verspielte es im Zielhang, am 2. Tag war ich bei der letzten Zwischenzeit noch ausserhalb der dreissig, und erkämpfte mir die Quali mit der viertbesten Abschnittszeit im Zielhang. Dass im 2. Lauf nicht all zu viel zusammenpasste, ist zwar ärgerlich, trotzdem überwiegt die Erleichterung, wieder einmal die Quali für den 2. Lauf geschafft zu haben.
In den nächsten Wochen werde ich im Europacup starten.. Es wäre natürlich optimal, wenn einer von uns einen fixen Startplatz für den Weltcup erkämpfen könnte, auf jeden Fall ist dies nach wie vor möglich.